Dirigent
Auftritte im Linzer Konzertverein:
28.6.1947 – 23.11.1955,
21.11.1956 und
23.5.1957

Anton Konrath erblickte am 14. Mai 1888 in Innsbruck das Licht der Welt, studierte an der dortigen Musikschule und absolvierte das Hauptfach Geige mit dem Jakob-Stainer-Preis. Anschließend wirkte er als Orchestermusiker und war von 1904 bis 1907 Mitglied des Städtischen Orchesters Innsbruck und von 1907 bis 1913 des Wiener Tonkünstler Orchesters. In diesem Klangkörper war er unter Oskar Nedbal Solo-Bratschist. 1913 vertauschte er das Instrument mit dem Dirigentenstab und bis 1928 führte er das Tonkünstler-Orchester als Dirigent. Anschließend war er bis 1945 Dirigent der Wiener Konzerthausgesellschaft und der Wiener Singakademie.
Anton Konrath komponierte verschiedene symphonische Werke, darunter auch das Musikdrama „Der Held und das Leben“. 1912 hatte er ein Staatsstipendium für Komposition erhalten.
1924 wurde er vom Bundespräsidenten mit dem Professorentitel ausgezeichnet. Die Wiener Symphoniker ehrten ihn durch die Verleihung des Brucknerringes, die Gemeinde Wien durch die Goldene Ehrenmünze, die Wiener Singakademie und der Wiener A-cappella-Chor durch ihre Ehrenmitgliedschaft.
Es war für den LINZER KONZERTVEREIN ein großes Glück, dass er Professor Anton Konrath für die Leitung seiner Konzerte in der Wiederaufbauphase nach dem Krieg gewinnen konnte. Von 1947 bis 1955 war er ständiger Dirigent des LINZER KONZERTVEREINS und Direktor das Linzer Konservatoriums.
Prof. Konrath, hochgewachsen und das Urbild einer Dirigenten-Persönlichkeit, wusste seine Musiker für alle Stile zu begeistern. Er half ihnen, auch technisch komplizierte Anforderungen zu meistern.
Prof. Konraths private Interessen waren breit gestreut. So befasste er sich gründlich mit Mathematik, mit Naturwissenschaften, klassischen Sprachen und Philosophie. Er sprach fließend englisch und war ein Meister der Photographie. Seine besondere Vorliebe galt der Jagd und der Vogelkunde. Der gebürtige Tiroler liebte die Berge, denen er sich in seinem Heim am Fuße des Sarsteins in der Nähe des Hallstätter Sees besonders nahe fühlte.
Professor Konrath starb am 22. April 1981 in Bad Ischl.
(2009)