Obmann
Obmann 1920-1939

Josef Straub wurde am 12. Mai 1889 geboren. Schon während seiner Mittelschulzeit in Linz fiel er als guter Sänger auf. Aus dem Sängerknaben im Linzer Dom wurde ein Pianist und vor allem ein tüchtiger Hornist. Er machte allerdings nicht die Musik zu seinem Beruf. In Anbetracht der schwierigen materiellen Lage der damaligen Berufsmusiker rieten ihm die Eltern zu einem Brotberuf als Bankbeamter. Lehrjahre verbrachte er in Paris und London. Als Soldat im ersten Weltkrieg kehrte er mit einer schweren Verwundung nach Linz zurück. Die Idee, ein Laiensymphonieorchester zu gründen ließ ihn nicht mehr los und er machte aus der „Tonzunft“, die 1919 ins Leben gerufen worden war und deren Obmann-Stellvertreter er war, den LINZER KONZERTVEREIN und übernahm ab 1920 bis 1946 die Obmannstelle.
In der Zwischenkriegszeit nach dem Ersten Weltkrieg war der LINZER KONZERTVEREIN der führende musikalische Verein, der die Tradition von Symphoniekonzerten aufrecht hielt. In Linz bestand zu jener Zeit keine andere, orchestrale Musik betreibende Organisation.
Sparkassendirektor Josef Straub nützte als Obmann und Ehrenobmann (1959) seine große Sachkenntnis und seine vielfachen Beziehungen zum Wohle des Vereines.
Obmann Josef Straub gelang es, nachdem der LINZER KONZERTVEREIN am 22. April 1939 noch ein Festkonzert anlässlich seines zwanzigjährigen Bestehens veranstalten konnte, den Verein vor der drohenden Auflösung zu retten. Er konnte den LINZER KONZERTVEREIN rechtzeitig bei den Berliner Behörden als ruhend anmelden. An eine Fortführung der Konzerttätigkeit war während des Krieges ohnehin nicht zu denken.
Nach dem Krieg, im Jahre 1946, wurde er beruflich nach Peuerbach versetzt und Reg. Rat Hermann Furthmoser übernahm das Amt des Obmannes.
Der Obmann und Ehrenobmann des LINZER KONZERTVEREINS, Josef Straub, starb am 21. Mai 1974 im Alter von 85 Jahren.